Glossar
Begriff | Definition |
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Annotation | Metadaten, mit denen Informationen oder Quellcode strukturiert und beschrieben werden. Im Semantischen Web nutzen Computer oder Maschinen die Metadaten, um auf die Bedeutung von Informationen zuzugreifen und diese zu interpretieren. |
API | Application Programming Interface. Ein Set von Routinen, Protokollen und Tools, das Programmierern den Zugriff auf die Funktionen eines Betriebssystems oder einer Anwendung ermöglicht und definiert, wie Software-Module interagieren. Eine API unterstützt auch unterschiedliche Programme dabei, Daten untereinander auszutauschen und kann damit ihre Funktionalität erweitern. |
CCMS | Component Content Management System. Ein Redaktionssystem, in dem Dokumente auf der Basis von Komponenten organisiert werden. Jede Komponente stellt ein einzelnes Thema oder Konzept dar. Dabei kann es sich um ein Bild, eine Tabelle, eine Produktbeschreibung oder eine Vorgehensweise handeln. |
Concept | Topic-Typ in DITA, der die "Was-ist-das-Frage" beantwortet. Wird für allgemeine Definitionen und Erklärungen verwendet. Concepts vermitteln dem Leser Hintergrundinformationen über ein Produkt oder andere für das Verständnis wichtige Informationen. |
Confluence | Kommerzielle Software des australischen Unternehmens Atlassian für die Zusammenarbeit, Kommunikation und den Wissensaustausch im Unternehmen. Zum Beispiel können Aufgaben mit Fälligkeitsdatum und Berichte zu Seiten in Confluence hinzugefügt werden, sodass das gesamte Team auf dem Laufenden ist. |
Content-Delivery-Portal | Content-Delivery-Portale bieten eine web-basierte Oberfläche für die Präsentation und das inhaltliche Erschließen umfangreicher Informationen und Dokumente. Die Inhalte des Portals sind mit Metadaten angereichert, um das zielgruppen- und kontextabhängige Filtern von Informationen und semantische Suchabfragen zu unterstützen. Die Inhalte selbst werden nicht im Portal erstellt, sondern kommen aus einem oder verschiedenen Autorensystemen. |
DITA | Darwin Information Typing Architecture. Informationsarchitektur auf XML-Basis, die speziell für die Technische Dokumentation konzipiert wurde. Grundlage von DITA ist die Aufteilung von Inhalten in Bausteine, sogenannte Topics. Jedes Topic befasst sich mit einem bestimmten Thema. |
DITA OT | DITA Open Toolkit. Open-Source-Tool für DITA, mit dem DITA-Inhalte in verschiedenen Formaten ausgegeben werden können, z.B. PDF, XHTML oder ODT. |
DocBook | Frei verfügbares Informationsmodell, das in einer für SGML und XML vorliegenden Dokumenttypdefinition (DTD) festgelegt ist. DocBook bietet eine vorwiegend sequenzielle, buchähnliche Struktur für verschiedene Dokumentationsinhalte. DocBook ist ein offener und breit angelegter Standard für verschiedene Dokumentationsarten und bietet u.a. semantische Elemente für Soft- und Hardware-Dokumentation. Weit verbreitet bei Open-Source-Projekten. |
DTD | Document Type Definition. Definiert die gültigen Elemente und Attribute in einem XML-Dokument und legt fest, wie diese verwendet werden und welche Unterelemente sie enthalten dürfen. |
Folksonomy | Folksonomy (folk+taxonomy), auch Social Tagging genannt, ist eine Form von freier Verschlagwortung. Eine Folksonomy entwickelt sich, wenn viele Nutzer Texte auf bestimmten Seiten, z.B. Wikis, erstellen oder speichern und dann mittels Schlagwörtern kennzeichnen, worum es sich aus ihrer Sicht bei diesen Texten handelt. Die so erstellten Sammlungen von Schlagwörtern heißen Folksonomien. Folksonomien unterscheiden sich von Taxonomien: Folksonomien strukturieren Inhalt über User Tags; Taxonomien sind Klassifizierungen, die durch formalere Methoden bestimmt werden und nicht notwendigerweise nutzergenerierte Tags beinhalten. |
Heuristische Analyse | Spezielle Untersuchungsmethode, mit der u.a. die Benutzerfreundlichkeit (Usability) von Produkten, z.B. Websites, Software oder Dokumentation, bewertet werden kann. Usability-Experten testen anhand einer Checkliste Schritt für Schritt ein Produkt. Die Checkliste beinhaltet eine Sammlung allgemein anerkannter Prinzipien (Heuristiken), die zur Bewertung der Usability herangezogen werden. |
IDE | Integrated Development Environment (integrierte Entwicklungsumgebung). Eine Sammlung von Anwendungen für die Software-Entwicklung, die Editor, Compiler, Debugger und andere Komponenten enthält und in einer grafischen Oberfläche miteinander vereint. |
Inkrement | In Scrum werden große Projekte in kleine und in sich abgeschlossene Inkremente zerlegt, die in einem Sprint fertig gestellt werden. Das Inkrement ist die Summe aller Backlog-Einträge für das Produkt, die während des aktuellen und aller vorangegangenen Sprints fertig gestellt wurden. |
Integriertes Lernen | Bezeichnet eine Lernform, die traditionelle Präsenzveranstaltungen und moderne Formen von E-Learning miteinander verknüpft. Das Konzept verbindet die Effektivität und Flexibilität von elektronischen Lernformen mit den sozialen Aspekten der persönlichen Kommunikation sowie gegebenenfalls dem praktischen Erlernen von Tätigkeiten. |
INVEST | Akronym, das für eine Checkliste von Kriterien steht, mit der als User Stories formulierte Anforderungen bewertet und verbessert werden können. I(ndependent). N(egotiable). V(aluable). E(stimatable). S(mall). T(estable). |
Kanban | Methode oder Planungssystem für die Steuerung von Prozessen. Ursprünglich in der Toyota Motor Corporation als flexibles Steuerungskonzept in der Produktion entwickelt. Mit Kanban werden parallel stattfindende Arbeiten reduziert, kürzere Durchlaufzeiten erreicht und Probleme und Engpässe schnell erkannt. |
MediaWiki | Open-Source-Software für die Erstellung und Veröffentlichung von Wikis, zum Beispiel Wikipedia. Kann um zahlreiche Komponenten, unter anderem für semantische Wikis, erweitert werden. |
Metadaten | Daten, die Informationen über Merkmale anderer Daten enthalten, aber nicht diese Daten selbst; zum Beispiel Informationen über den Autor in einem Word-Dokument. Metadaten können für den Leser sichtbar oder unsichtbar sein. |
Ontologie | Beschreibt einen Wissensbereich mithilfe einer standardisierten Terminologie sowie die Beziehungen und Ableitungsregeln zwischen den dort definierten Begriffen. |
OWL | Web Ontology Language. Auszeichnungssprache, mit der sich Ontologien abbilden und verarbeiten lassen. OWL wird verwendet, wenn Informationen, die in Dokumenten enthalten sind, von Anwendungen verarbeitet werden müssen. |
oXygen | XML-Editor der Firma Syncro Soft. Die Software unterstützt Formate wie DITA, DocBook und andere Publikationsformen, die in der Technischen Dokumentation häufig verwendet werden. |
Personas | Hypothetische Nutzer mit verschiedenen Eigenschaften und Verhaltensweisen, die eine bestimmte Nutzergruppe repräsentieren. Personas werden im Nutzerzentrierten Design verwendet. Das Persona-Konzept ist verbreitet in der Produkt- und Softwareentwicklung und macht es möglich, Dinge mehr aus Sicht der eigentlichen Benutzer zu sehen. |
PI-Mod | Öffentlich zugängliches und kostenfreies Informationsmodell, das eine XML-Struktur für modulare Anwender- und Service-Dokumentation bietet und eine flexible Zusammenstellung von Dokumenten unterstützt. Vorwiegend im Maschinen- und Anlagenbau und damit zusammenhängenden Branchen genutzt. PI-Mod lässt sich leicht in Redaktionssysteme integrieren. |
Programmer's Guide | Dokumentationstyp in der Software-Entwicklung. Enthält konzeptionelle Informationen über das Produkt und die Architektur eines API oder Frameworks, Aufgabenbeschreibungen für die Programmierung (Rezepte) und Code-Beispiele. |
RDF | Resource Description Framework. Standardisierte Beschreibungssprache zur Formulierung logischer Aussagen über beliebige Dinge (Ressourcen). Diese Aussagen werden als sogenannte Tripel definiert, das heißt ein Subjekt und ein Objekt werden miteinander in Beziehung gesetzt. Beispiel: John [Subjekt] ist der Vater [Beziehung] von Mike [Objekt]. |
Schema | Alternative Auszeichnungssprache zur Definition der gültigen Elemente und Attribute in einem XML-Dokument. Geforderte Inhalte von Tags und Attributen können im Vergleich zur DTD genauer angegeben werden. Schema verwendet die XML-Syntax und ist daher flexibler als eine DTD. |
Scrum | Agiler Prozess in der Software-Entwicklung, in dem ein komplexes Projekt in Inkrementen entwickelt wird. Scrum-Teams können Produkte in kürzeren Zyklen fertigstellen und Feedback schneller einholen und einarbeiten. |
SPARQL | Simple Protocol and RDF Query Language. Abfragesprache für das semantische Web. SPARQL kann Dateien, die im RDF-Format gespeichert sind, durchsuchen, auslesen und sogar verändern. |
Sprint | Entwicklungszyklus (Iteration) in einem Scrum-Projekt. Beginnt mit einem Planning Meeting, in dem die Ziele formuliert werden und endet mit einer Retrospektive. Ein Sprint ist auf einen festen Zeitraum beschränkt, in der Regel 1 - 4 Wochen. |
Stakeholder | Person oder Gruppe, die ein Interesse an den unternehmerischen Tätigkeiten einer Organisation hat. Stakeholder können diese Tätigkeiten beeinflussen oder von ihnen beeinflusst werden. |
Taxonomie | Verfahren, mit dem Objekte anhand ihrer Eigenschaften klassifiziert und eingeordnet werden. |
Topic | Grundelement in DITA, mit dem Inhalte strukturiert werden. Jeder Topic beanwortet eine Frage zu einem bestimmten Thema und ergibt auch allein stehend Sinn. Die drei wichtigsten Topic-Typen in DITA sind Concept, Reference und Task. |
Umgedrehter Unterricht | Unterrichtsmethode des integrierten Lernens, bei der sich die Schulungsteilnehmer die Schulungsinhalte außerhalb der Schulungseinrichtung erarbeiten. Die Lehrperson stellt dafür Videos, Tutorials oder Schulungsunterlagen online zur Verfügung. In einem Präsenztraining werden die Lerninhalte und Übungen anschließend angewendet, Inhalte diskutiert und Fragen geklärt. |
UML | Unified Modeling Language. Standardisierte Modellierungssprache, die sich u.a. in der Softwareentwicklung durchgesetzt hat. Sie modelliert Strukturen, Architekturen, Verhaltensweisen und Prozesse und stellt diese grafisch in Diagrammen dar. UML definiert Bezeichner für wichtige Begriffe sowie mögliche Beziehungen zwischen diesen Begriffen. |
Use Case | Beschreibt, wie ein Nutzer (Akteur) ein System verwendet, um eine Aufgabe zu erfüllen. In der Software-Entwicklung besteht ein Use Case aus mehreren Schritten, in denen die Interaktionen zwischen einem Akteur und einem System definiert werden und die zum Ziel führen. |
User Story | User Stories werden häufig in der agilen Software-Entwicklung verwendet, um Anforderungen aus Sicht der Endanwender zu definieren. In ein bis zwei einfachen Sätzen beschreiben sie, in welcher Rolle man was benötigt, um welchen Nutzen zu erzielen. User Stories werden in einem Product Backlog gesammelt und mithilfe der INVEST-Kriterien bewertet. |
Variantenmanagement | Wird in der technischen Dokumentation verwendet, um die Dokumentationsmodule für verschiedene Varianten und Verwendungszwecke eines Produkts in einer Quelle zu verwalten. Damit kann Dokumentation zielgruppengerecht und kostengünstiger erstellt und gepflegt werden. |
W3C | World Wide Web Consortium. Internationale Community, die freie Webstandards wie Protokolle und Richtlinien definiert. |
Wasserfallmodell | Lineares Vorgehensmodell in der Software-Entwicklung, das in aufeinander aufbauende Phasen mit fest definierten Zielsetzungen organisiert wird. Dabei gehen die Ergebnisse einer Phase wie bei einem Wasserfall immer als Vorgabe für die nächsttiefere Phase ein. |
Wiki | Web-basiertes System, in dem Wissen gemeinschaftlich gesammelt, dokumentiert und geändert wird. |
XML | Extensible Markup Language. Erweiterbare Auszeichnungssprache, mit der komplexe Datenstrukturen in einem Format dargestellt werden, das sowohl für Menschen als auch für Maschinen lesbar ist. XML kann plattformunabhängig zwischen Systemen ausgetauscht werden. |
XPath | Abfragesprache, die Teile eines XML-Dokuments adressiert und abfragt. XPath wurde u.a. für die Verwendung in XSLT entworfen. |
XSL | Extensible Stylesheet Language. Oberbegriff für eine Sprachfamilie, bestehend aus XSL-FO, XSLT und XPath. XSL definiert die Transformation und Ausgabe von XML-Dokumenten. |
XSL-FO | Extensible Stylesheet Language Formatting Objects. Auszeichnungsprache und Teil der XSL-Sprachfamilie. XSL-FO beschreibt, wie Text und Elemente auf einer Seite angeordnet werden. Wird meistens genutzt, um PDF-Dokumente aus XML-Quellen zu erzeugen. |
XSLT | Extensible Stylesheet Language Transformations. Tranformationskomponente von XSL, mit der XML-Dokumente in andere Formate, wie HTML oder andere XML-Definitionen, umgewandelt werden. |
XWiki | Quelloffenes, erweiterbares semantisches Wiki. |