Produktmodell aufbauen
Für eine einheitliche Sicht auf Ihre Produktwelt
Ein Produktmodell ist eine strukturierte, digitale Beschreibung der Produkte eines Unternehmens, einschließlich Produktfamilien, Varianten, Komponenten, Eigenschaften und Funktionen. Es schafft ein einheitliches Verständnis für alle Aspekte der Produktwelt und damit die Grundlage für durchgängige Datenintegration, effiziente Prozesse und eine zukunftsfähige Digitalisierung.
Denn: Unternehmen verfügen heute über viele wertvolle Produktinformationen, allerdings verteilt über verschiedene Fachbereiche und Systeme wie ERP, PIM, PLM oder den Produktkonfigurator auf der Website. Jede Abteilung bringt dabei ihre eigene, berechtigte Sicht auf die Produktwelt ein – sei es aus Verkaufs-, Marketing- oder technischer Perspektive.
Diese Vielfalt eröffnet Chancen und ist zugleich eine zentrale Herausforderung: Ohne ein gemeinsames, übergreifendes Verständnis der Produktstruktur bleiben digitale Informationsflüsse uneinheitlich, werden Automatisierungspotenziale nicht ausgeschöpft, und der Aufbau eines digitalen Zwillings gestaltet sich schwierig.
Wir erstellen Ihr digitales Produktmodell
Wir überführen Ihre Produktwelt in ein einheitliches, digitales Produktmodell. Dafür analysieren wir bestehende Datenquellen und Systeme (z. B. PIM, ERP, PLM), extrahieren implizite Modelle aus der Technischen Dokumentation und anderen Dokumenten und entwickeln ein konsistentes und maschinenlesbares Produktmodell auf Basis von (Web Ontology Language) und SKOS (Simple Knowledge Organization System).
Dabei folgen wir etablierten Standards wie der Industrial Data Ontology IDO (ISO/CD 23726-3) und der Basic Formal Ontology BFO (ISO/IEC 21838-2:2021).
Als Dienstleister für die Erstellung von Produktmodellen arbeiten wir kollaborativ: mit Expert:innen aus Ihrem Unternehmen und KI-gestützt durch NLP (Natural Language Processing). Damit Ihr Produktmodell langfristig gepflegt werden kann, entwickeln wir zusätzlich ein individuelles Governance-Konzept. So arbeiten wir.
Ihre Ansprechpartner:innen
zum Thema Produktmodelle
Produktmodelle erstellen. So arbeiten wir
- Datenanalyse und Experteninterviews. Wir sichten Ihre bestehenden Systeme und sprechen mit Ihren Fachexpert:innen, um relevante Produktstrukturen zu identifizieren.
- KI-basierter -Aufbau. Wir nutzen NLP-Methoden zur extraktiven Ontologie-Erstellung oder Ontology-Learning aus Technischer Dokumentation und Datenblättern.
- Modellierung. Auf Basis der gewonnenen Informationen modellieren wir Ihre Produktwelt in einer formalisierten, maschinenlesbaren Ontologie.
- Governance-Konzept. Damit Ihr Produktmodell auch langfristig aktuell bleibt, entwickeln wir eine Governance-Strategie mit Rollen, Prozessen und Regeln für das Änderungsmanagement.
Weitere Informationen rund um das Thema Produktmodelle finden Sie auch in unseren FAQs.
FAQs – Häufig gestellte Fragen zum Thema Produktmodelle
Welche Informationen enthält ein Produktmodell?
Abhängig von den analysierten Systemen und Ihren konkreten Produkten umfasst ein Produktmodell Produktfamilien, Serien und deren Produktvarianten, Komponenten, Eigenschaften der Produkte und Funktionen. Auch eine Abbildung von Zuständen des Produkts und von Fehlern ist möglich.
Wie integrieren wir bestehende Systeme und Datensilos in das übergeordnete Produktmodell?
Das Produktmodell dient als gemeinsame Struktur, an die Ihre bestehenden Systeme wie ERP, PIM oder PLM angebunden werden können. Je nach Datenqualität kommen dabei unterschiedliche Ansätze zum Einsatz:
- Bei einheitlichen Daten helfen einfache Mapping-Regeln, um Informationen aus den Datensilos mit dem Modell zu verknüpfen.
- Bei uneinheitlichen oder unvollständigen Daten unterstützen semantische Verfahren (z. B. NLP) und das Wissen Ihrer Expert:innen – denn ohne „human-in-the-loop“ geht es meist nicht.
Wir begleiten Sie auch bei der technischen Umsetzung und helfen bei der Auswahl geeigneter Werkzeuge, damit das Produktmodell wirklich in Ihrem Systemalltag ankommt.
Wie pflege ich das erstellte Produktmodell?
Mit dem von uns erstellten Governance-Konzept, das Änderungsprozesse und Rollen definiert, bleibt Ihr Produktmodell aktuell und anschlussfähig.
Welche Vorteile bietet der Aufbau eines Produktmodells?
- Datenintegration. Ein zentrales Produktmodell schafft die Grundlage für durchgängige Datenintegration: Es dient als gemeinsame Schnittstelle zwischen verschiedenen Systemen – etwa ERP, PIM, PLM oder Konfiguratoren – und macht eine direkte n-zu-n-Verknüpfung überflüssig. Statt jedes System einzeln miteinander zu verbinden, wird jedes System einmal mit dem Produktmodell verknüpft – und ist so automatisch mit allen anderen integriert. Das reduziert Komplexität und schafft konsistente, vernetzte Datenflüsse.
- Kommunikationsgrundlage. Ein Produktmodell verbindet Informationen aus verschiedenen Abteilungen und Systemen des Unternehmens und verbessert so das Verständnis zwischen den Abteilungen. So verwenden Ingenieure oft die Teilebezeichnung, während der Vertrieb in Gesprächen mit Kunden die Funktion betont. Beides kann im Produktmodell beschrieben sein. So werden Missverständnisse vermieden.
- Grundlage für Analysen und Auswertungen. Ein semantisches Produktmodell ermöglicht komplexe Abfragen und Auswertungen, z.B. "Welche Produkte sind lebensmitteltauglich?" oder "Welche Produkte sind für den US-Markt zugelassen?" Das unterstützt sowohl das Marketing als auch die Produktentwicklung.
- Erleichterte Einarbeitung und Schulung. Neue Mitarbeitende können sich schneller in die Produktwelt einarbeiten, da das Modell eine abstrahierte, verständliche Sicht auf die Produktstruktur bietet – ohne tief in technische Systeme wie PIM einsteigen zu müssen
- Datengrundlage für Konfiguratoren. Mithilfe eines Produktmodells können Produktdatenbanken entstehen, die Informationen aus mehreren Datensilos zusammenführen und es Kunden ermöglichen, variantenreiche Produkte zu konfigurieren.
Für welche Unternehmen oder Branchen ist Produktmodellierung besonders relevant?
Produktmodellierung ist besonders relevant für Unternehmen, die komplexe und variantenreiche Produkte entwickeln, herstellen oder vertreiben. Dazu gehören vor allem:
- Maschinen- und Anlagenbau (z. B. konfigurierbare Systeme, kundenspezifische Lösungen)
- Elektrotechnik und Automatisierungstechnik
- Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie
- Medizintechnik
- IT- und Softwareunternehmen (mit modularen oder servicebasierten Produktportfolios)
- Unternehmen mit stark digitalisierten Vertriebs- und Serviceprozessen, die also zum Beispiel Produktkonfiguratoren einsetzen und elektronische Bestellung anbieten.
Überall dort, wo viele Systeme (ERP, PIM, PLM etc.) zusammenarbeiten müssen, ist ein konsistentes Produktmodell entscheidend für Effizienz, Datenqualität und zukunftsfähige Digitalisierung.
Wie unterstützt ein Produktmodell die Digitalisierung und Automatisierung?
Ein konsistentes, maschinenlesbares Produktmodell ist ein zentraler Baustein für die Digitalisierung und Automatisierung in Unternehmen. Es trägt dazu bei, dass Produktinformationen systemübergreifend verstanden, verarbeitet und wiederverwendet werden können. So unterstützt ein Produktmodell konkret:
- Einheitliche Datenbasis. Es schafft eine gemeinsame Struktur für Produktdaten aus verschiedenen Systemen (ERP, PIM, PLM etc.) – ideal für durchgängige digitale Prozesse.
- Automatisierte Informationsflüsse. Ein Produktmodell ermöglicht die automatische Generierung von Dokumentation, Konfigurationsdaten oder Serviceinformationen – ohne Medienbrüche.
- Intelligente Systeme. Maschinenlesbare Modelle sind Grundlage für KI-Anwendungen, regelbasierte Automatisierung und semantische Suchfunktionen.
- Vernetzte Systeme. In verteilten IT-Landschaften sorgt das Modell für konsistente Schnittstellen und Datenflüsse – z. B. bei digitalen Zwillingen oder in Self-Service-Lösungen.
- Skalierbarkeit und Effizienz. Digitalisierungsvorhaben lassen sich schneller und robuster umsetzen, weil die Informationslogik bereits modelliert ist.
Zusammengefasst: Ein Produktmodell übersetzt komplexe Produktwelten in digitale Logik – und macht sie automatisierbar.
Welche Rolle spielt ein Produktmodell beim Aufbau eines digitalen Zwillings?
Ein konsistentes Produktmodell ist die zentrale Voraussetzung für den Aufbau eines digitalen Zwillings. Es bildet die strukturierte Grundlage, auf der reale Produkte digital abgebildet, verstanden und systemübergreifend genutzt werden können.
Im Einzelnen erfüllt das Produktmodell folgende Funktionen:
- Strukturierung von Produktinformationen. Es definiert, welche Komponenten, Eigenschaften und Beziehungen ein Produkt ausmachen – und wie diese Informationen digital beschrieben werden.
- Verknüpfung von Informationen aus verschiedenen Datenquellen. Das Modell verbindet Informationen aus verschiedenen Systemen (z. B. ERP, PLM, Sensorik, Dokumentation) zu einem einheitlichen digitalen Abbild.
- Interoperabilität. Es schafft eine gemeinsame semantische Grundlage, sodass Maschinen, Software und Menschen dieselben Informationen konsistent nutzen können.
- Lebenszyklusübergreifende Nutzung. Der digitale Zwilling begleitet ein Produkt über Entwicklung, Fertigung, Betrieb bis hin zu Wartung oder Rückbau – auf Basis eines durchgängigen Modells.
Fazit: Ohne ein klar definiertes, maschinenlesbares Produktmodell ist der digitale Zwilling weder skalierbar noch nachhaltig betreibbar.