Kommas retten Leben

von Uta Lange am 24. Februar 2016

Kommas. Für die einen sind sie kein Problem, für die anderen so schwierig wie das Aufbauen einer Ikea-Küche. Wir führen zum Beispiel alle paar Monate den Oxford-Komma-Krieg.

Die Gegner: „Ach nö, das Ding ist doch affig.“ Die Befürworter: „Aber es vermeidet Unklarheiten“.

Das englische Oxford-Komma ist das letzte Komma in einer Auflistung von drei oder mehr Begriffen. Es wird vor der Konjunktion gesetzt (and, or), die dem letzten Begriff folgt. Und es ist häufig wichtig. Allerdings ist das Oxford-Komma kein Muss. Einige Styleguides, z.B. das AP Stylebook for Journalists, schreiben es nicht vor, es sei denn, der Sinn des Satzes würde ohne Komma entstellt.

Dieser Satz kommt zum Beispiel ganz gut ohne aus: "Set the machine on a flat surface, unplug the cable and press the Reset button."

Schreiben Sie jedoch „I love my parents, Angelina Jolie and Brad Pitt“, könnten die Leser denken, dass Sie das Kind der berühmten Filmstars sind. Sind Sie es nicht, raten wir zum Komma nach Jolie.

Außerdem retten Kommas Leben. Immer wieder gern zitiert, und auch wir können nicht widerstehen:

"Anna enjoys cooking, her grandfather, and her cat."

"Anna enjoys cooking her grandfather and her cat."

Oder der hier, auch ein Klassiker:

"Let’s eat, Grandpa."

Hier fordert jemand Opa zum Essen auf. Aber was passiert, wenn das Komma wegfällt?

"Let’s eat Grandpa."

Und der alte Fritz hat wohl gesagt: „Hängen kann man ihn, nicht laufen lassen!“ Oder sagte er: „Hängen kann man ihn nicht, laufen lassen“?

Wie gesagt, Kommas retten Leben.

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